Das Konzept des Projekts "Absage"

Hauptgegenstand dieser Arbeit ist das Verhältnis zwischen Kunstinstitutionen (Galerien, Museen usw.) und den Künstlern, die ihnen ihre Arbeiten anbieten.

Ausgangspunkt war ein zweiseitiges Schreiben einer fiktiven Absage mit einem Anschreiben, die wir als künstlerische Arbeit an verschiedene Kunstinstitutionen verschickt und zum Kauf oder zu Ausstellungszwecken angeboten haben.

Durch die fiktive Absage existiert keine formal-gestalterische Arbeit, sondern es wird ein Absageschreiben, welches bei Ablehnung künstlerischer Arbeiten oft Anwendung findet, selbst zur künstlerischen Arbeit. Dies ist auch der Grund, weshalb wir unsere Arbeit als klassische Auflage konzipiert haben und die Unterschrift darunter gleichzeitig als Signatur verstehen.

Die Arbeit bedient sich klassischer Elemente, d.h. sie erscheint als Auflage und ist signiert.

Die Arbeit erzeugt ein Paradoxon, da sie fiktiv behauptet, sich auf eine eingereichte künstlerische Arbeit zu beziehen, sie aber tatsächlich sich selbst thematisiert. Das hatte zur Folge und war auch provoziert, dass die Adressierten sich der Aufgabe stellen mussten, darauf zu reagieren. Die Schwierigkeit war für viele, trotz ihrer Profession, überhaupt zu akzeptieren, dass es sich bei unserem Schreiben um eine künstlerische Arbeit handelt. Das erkennt man daran, dass z.B. die Signatur nicht als solche erkannt wurde, obwohl im Anschreiben dieses klar erläutert wurde.

Ohne Zögern wurde das Konzept der Arbeit inhaltlich bewertet und durch Eingriffe, wie z.B. durchstreichen, nachsignieren und sonstiges, verändert.

Institut für alles Mögliche, Berlin, 2013 - USB

Künstlertreff Stuttgart 1999

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